Dan Barrett konnten wir bereits in den letzten Tagen genießen, nun bekommt er äußerst namhafte Verstärkung auf unserer Bühne. Vor vielen Jahren brachte der großartige Ralph Sutton Jon-Erik Kellso, einen jungen Trompeter aus Detroit, nach Europa mit - es folgten zahlreiche Besuche bei uns, und nun freuen wir uns sehr, Jon-Erik nach einigen Jahren wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Komplettiert wird die Frontline von Scott Robinson saxes, einem ebenfalls langjährigen Stammgast und Freund des Jazzlands. Er ist ein Relikt aus den Zeiten der Multiinstrumentalisten, der stilistisch zwischen allen Spielarten des klassischen Jazz und den zeitgenössischen Formen unserer Musik pendelt und zusätzlich zu dieser Vielseitigkeit auch noch so gut wie alle Instrumente beherrscht. Wir hören diese drei außergewöhnlichen Musiker am Fr. mit Erwin Schmidt p, Danny Ziemann b & Hubert Bründlmayer dm und am Sa. mit Markus Gaudriot p, Danny Ziemann b & Oleg Markov dm.

Flip Philipp begegnete Joe Zawinul Anfang 2004 in Wien und arbeitete bei einem gemeinsamen Event im Wiener Rathaus für drei Tage mit Zawinul zusammen. Diese Arbeit hinterließ Eindrücke und Inspirationen in einem neuen Zugang zum Musikschaffensprozess und auch deren Interpretation. Joe Zawinul hat den Bebop von der Pike auf gelernt und sich dann aber immer mehr vom „Thema-Solo-Thema" Prinzip entfernt und versucht, seine Musik ganzheitlich und aus dem Moment heraus in einem Guss entstehen zu lassen. Ein Verlassen der Tradition und ein Suchen nach neuen Wegen war für Zawinul unabdingbar. Heute widmet Flip Philipp vib sich zusammen mit Klemens Marktl dm, Clemens Gigacher b, Bertl Mayer harm & John Arman g den frühen Kompositionen von Joe Zawinul.

Gespielt wird herzerfrischender moderner Straight-Ahead- Jazz, der Tenorsaxophonist Herwig Gradischnig trifft auf den Posaunisten Johannes Herrlich, das Repertoire umfasst eigene Jazz Tunes und entlehnt sich zudem Songs aus dem Great American Songbook, die beiden auf den Leib geschnitten sind. Komplettiert wird Henk und Herrlich von Oliver Kent p, Philipp Zarfl b und Mario Gonzi dm.

Dass wir mit Christian Dozzler harm, p, acc & voc eine der herausragenden Blues-Persönlichkeiten der heimischen Szene an die USA verloren haben, sehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend, weil wir ihn nur mehr sehr selten zu hören bekommen, und lachend, weil wir einen exzellenten Musiker über den Ozean exportiert haben und einen noch besseren regelmäßig reimportieren. Denn so gut unser Export auch sein mag - jeder große Bluesmusiker aus der Alten Welt reift im Heimatland unserer Musik zu noch höherer Klasse.